14 Wanderer der LESE trafen sich jetzt nördlich von Oedingen im malerischen Wachtberger Ländchen zu ihrer monatlichen Wanderung. Angereist war man voller Vorfreude, doch pünktlich zum geplanten Start setzte der angekündigte Regen mit voller Intensität ein. Die schöne Umgebung des dortigen Golfplatzes war so aufgrund des dichten Niederschlags kaum noch wahrzunehmen, die versprochenen schönen Ausblicke auf das Siebengebirge erst recht nicht. Trotz der widrigen Bedingungen aber ließen sich die Wanderer ihre gute Laune nicht verderben, und nach einer kurzen Pause in einem Unterstand setzte die Gruppe den Weg fort.
Der teilweise abenteuerliche Weg führte die Wanderer schließlich zum angestrebten Zwischenziel: der Kaolingrube. Diese ist ein historischer Ort von lokaler Bedeutung. Es handelt sich um eine ehemalige Kaolingrube (Kaolintagebau) im Bereich von Oedingen. Im Gegensatz zu den umliegenden Regionen war diese Grube nicht auf Braunkohle, sondern auf die Gewinnung von Kaolin, auch bekannt als Porzellanerde, spezialisiert.
Kaolin ist ein weißes Tonmineral, das für die Herstellung von Porzellan, Keramik und als wichtiger Füllstoff in der Papierindustrie unverzichtbar ist. Die Kaolin-Lagerstätten in dieser Region des Vorgebirges entstanden vor Jahrmillionen durch die Zersetzung vulkanischer Gesteine, insbesondere Trachyt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Kaolin hier, oft im Tagebau, intensiv abgebaut. Obwohl die Anlage heute stillgelegt und größtenteils von der Natur zurückerobert ist, zeugt sie von der Bergbaugeschichte und der einstigen Rolle des Kaolins. Heute ist die Kaolingrube in Wachtberg ein bedeutendes Naturschutzgebiet und das zu Hause von Amphibien und Vögeln.
An der Grube musste die Gruppe aufgrund des andauernden heftigen Regens eine pragmatische Entscheidung treffen: die Wanderung auf schnellstem Wege zu beenden. Danach aber wurden die Wanderfreunden mit einem versöhnlichen Abschluss belohnt. Pünktlich zur Ankunft am Restaurant des Golfclubs Bad Godesberg verzogen sich die Regenwolken, und die Gruppe konnte ihr gemeinsames Essen bei bestem Sonnenschein genießen.
In der angenehmen Atmosphäre des Restaurants, bei guter Verpflegung, ausgezeichnetem Essen und passenden Getränken, waren die Strapazen des Vormittags schnell vergessen. Die Teilnehmer äußerten abschließend einstimmig den Wunsch, diese Route bei besserem Wetter zu wiederholen, um die Schönheit des Wachtberger Ländchens gebührend erleben zu können.(e.B.)